Medizin-Studium
Die Geschichte der Mathematik in der Medizin geht bis ins ausgehende 18. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit entwickelte sich aus Großbritannien eine empirische Medizin, die sich auf eine systematische Auswertung von statistischen Daten stützte. Der britische Landarzt Edward Jenner (1749-1823) immunisierte beispielsweise die Menschen gegen Pocken, indem er sie mit der Lymphflüssigkeit von infizierten Kühen impfte. Mit Zählungen belegte er seinen Erfolg.
In der heutigen Zeit gibt es weitaus mehr Möglichkeiten, Mathematik in der Medizin einzusetzen.
Hier ein paar Beispiele:
Medikamenten-Entwicklung
Durch stochastische Methoden kann man beträchtliche Kosten medizinischer Studien bei der Entwicklung von Medikamenten senken.
Größerer Heilungserfolg bei Brustkrebs
Mit Hilfe der Stochastik kann man beispielsweise bei Brustkrebs die vollen Informationen über das Ausmaß der Erkrankung, der Heilungschancen und der unterschiedlichen Heilmethoden erhalten. Der Heilungserfolg ist erwiesenermaßen größer, wenn die Patientinnen so viele Details wie möglich über ihre Krankheit erhalten.
AIDS
Ein weiteres Beispiel, wie Mathematik in der Medizin eingesetzt wird, zeigt die AIDS-Therapie. Thomas Lengauer unternimmt mit seinem Team seit einigen Jahren am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken statistische Analysen der Genome von beobachteten HIV-Stämmen. Auf deren Basis entwickeln sie Computermodelle, die die Resistenz klinisch auftretender viraler Varianten gegen verfügbare Medikamente und Medikamentencocktails schätzen.
So kann man mit einer bestimmten Software feststellen, welcher Medikamentencocktail für den Patienten am vielversprechendsten ist und man konnte die Fehlerrate bei der Therapieauswahl durch Mathematik von 24 Prozent auf 14 Prozent senken.